In einem interessanten Vortrag von Birgitta Bolte aus Rheine bekamen die Teilnehmer*innen der Veranstaltung von Bündnis90/Die Grünen am vergangenen Mittwoch tolle Tipps, wie jede*r einzelne zur Verminderung der Plastikflut in unserer Umwelt beitragen kann. So wurden zu Beginn von Frau Bolte einige Zahlen präsentiert, bei der die Besucher sichtlich erstaunt waren. So fallen in Deutschland ca. 320.000 Coffee to go Becher an. Pro Stunde! Und mit rd. 14 Millionen Tonnen im Jahr wird in Deutschland so viel Plastik verbraucht, wie in keinem anderen Land in Europa (eine Verdoppelung von 1994 bis 2015). Der weitaus größte Teil des Plastiks wird, trotz gelber Säcke bzw. Tonnen, nicht wiederverwendet, sondern landet in Verbrennungsanlagen oder wird z.B. nach Asien in Länder ohne funktionierende Müllsysteme verschifft. Die Umweltbelastungen sind katastrophal.
Zum Thema Einkaufen kam von Frau Bolte der Tipp, erst einmal einen Wochenplan für das Essen zu machen, dann entsprechend einzukaufen und dann den Transport zu überlegen und entsprechende Behältnisse einzupacken (z.B. Gemüsenetze, Stofftaschen, Schraubgläser, Edelstahldosen, Kunststoffdosen ohne Weichmacher, etc.). Entsprechend den örtlichen Gegebenheiten sollte dann möglichst viel lose eingekauft werden. Das geht sicherlich auf dem Wochenmarkt, bzw. im Bio- und/oder Hofladen, in der Regel besser als im Supermarkt. Dass das nicht immer und schon gar nicht für alle Produkte geht, ist natürlich klar. Von einer Teilnehmerin des Abends kann dann noch die Info, dass in Kürze in Burgsteinfurt ein „Unverpacktladen“ eröffnen wird. Aber auch im Supermarkt kann man Papier-Karton- oder Glasverpackungen den Vorzug vor Plastikverpackungen geben. Und bei Großpackungen fällt in der Regel weniger Müll an als bei kleinen Mengen.
Grundsätzlich sollte „Mehrweg“ der Vorzug vor „Einweg“ gegeben werden.
Im Haushalt gibt es viele Möglichkeiten, Müll und Plastik zu sparen. Mülltüten können beispielsweise aus Zeitung gefaltet werden; statt Frischhalte- oder Alufolie können Bienenwachstücher verwandt werden. Das ist gut für die Umwelt und spart zudem Geld. Und auch zum Thema Waschen und Putzen gab es viele Tipps von Frau Bolte. So lässt sich z.B. aus Efeu oder Kastanien relativ leicht ein Waschmittel herstellen. Und die Haare kann man mit Roggenmehl, oder „nur mit Wasser“ waschen.
Wichtig war es der Referentin zu betonen, dass der Weg zur Reduzierung von Plastik keinen kompletten Konsumverzicht bedeutet. Für Familie Bolte hat er sich über mehrere Jahre hingezogen und auf jeden Fall zu einer Steigerung von Lebensqualität geführt. Es ist ein Weg der kleinen Schritte, auf dem sich jede*r hinterfragen darf, wo sie/er anfangen will und kann.