Die über 1 Hektar große Blühfläche auf dem Schöppinger Berg, zu deren Gelingen über 70 Paten beigetragen haben, war am vergangenen Freitag das Ziel eine Radtour. Die Initiatoren der Aktion, der Ortsverband von Bündnis90/Die Grünen Horstmar-Leer sowie der Landwirtschaftliche Ortsverein Horstmar-Leer, konnten zahlreiche Paten und Förderer des Projektes begrüßen.
Die Tour ging von Horstmar über Leer und dann den Berg hinauf bis zur Fläche des Landwirts Bernd Wenning. Dieser berichtete zu Beginn kurz über die Bodenvorbereitung sowie die weiteren Arbeitsschritte auf der Fläche und gab Informationen zur Bodenbeschaffenheit und zum verwendeten Saatgut. Danach erfolgte ein reger und fachlich fundierter Austausch über den großen Nutzen von Blühflächen für unsere gesamte Umwelt, insbesondere, um den wissenschaftlich belegten Rückgang der Insekten (den jeder auch auf seiner Windschutzscheibe am Auto feststellen kann) zu stoppen. Maßgeblich dazu beitragen konnte die Vorsitzende des NABU im Kreis Steinfurt, Kerstin Panhoff, die als Referentin für diesen Tag gewonnen werden konnte. Dabei brachte sie ihre eigenen Erfahrungen als Imkerin mit in die Diskussion ein und erläuterte den Teilnehmern auch die Zusammenhänge in Bezug auf Eiablage und Fortpflanzungsbedingungen für die Insekten. Auch wurde den Besuchern klar, dass nicht in erster Linie eine farbenfrohe Blütenpracht ausschlaggebend ist. Vielmehr ist es wichtig, dass einheimischen und zum Teil unscheinbaren Arten Platz und Entfaltungsmöglichkeiten gegeben wird, denn nur sie bieten den Insekten die richtigen Bedingungen, die sie zum Erhalt Ihre Art benötigen. Und hierfür sind dann längerfristig oder sogar dauerhaft angelegte Flächen besser als nur eine einzelne große einjährige Fläche. Auch ist es wichtig, dass es überall verteilt Flächen gibt, die für die Insektenwelt interessant sind, die jedoch nicht zu weit auseinander liegen dürfen, damit auch ein entsprechender Genaustausch der Arten stattfinden kann. In der Runde war man sich einig, dass jede auch noch so kleine naturnah gestaltete Fläche, auch innerhalb von Ortschaften, einen Beitrag zum Erhalt unserer Umwelt darstellt; und dass die vielerorts zu findenden Schotterflächen genau das Gegenteil bewirken. Von vielen wurde der Wunsch geäußert, diese gute Aktion fortzuführen, am besten über einen längeren Zeitraum. Dafür werden jedoch geeignete Flächen benötigt, die neben sonnigen Teilen auch zeitweise Schattenbereiche haben dürfen, denn nicht alle Insektenarten brauchen eine reine Sonnenlage. Naturfreunde, die eine solche Fläche zur Verfügung stellen möchten, können sich gerne melden, z.B. per Mail an
Da viele Paten, die sich auch bei diesem Projekt schon beteiligt haben, bereit sind sich weiterhin und auch langfristig zu engagieren, lässt sich, bei Berücksichtigung verschiedener Fördermöglichkeiten, auch für den Flächeneigner dessen Engagement wirtschaftlich darstellen.
Noch lange hat ein großer Teil der Gruppe anschließend im NABU-Garten im Drostenkämpchen in Horstmar bei leckeren Snacks aus dem gemauerten Pizzaofen und kühlen Getränken zusammengesessen und bis in die Abendstunden diskutiert.