Zu dem Frühstücksbüfett in der Gaststätte Selker in Horstmar-Leer am vergangenen Sonntag konnte der Ortsverband von Bündnis90/Die Grünen über 35 Teilnehmer*innen begrüßen. Die Wirtin Andrea Selker hatte dazu viele Produkte aus der Region aufgetischt und in der Kombination mit fair gehandelten Produkten waren alle Teilnehmer*innen am Ende gut gesättigt und sehr zufrieden.
Nahtlos ging es dann über in eine politische Diskussion, an deren Anfang ein Statement von Norwich Rüße (MDL) stand. Nach einem kurzen Rückblick auf die vergangene Legislaturperiode, in der zwei Umweltministerinnen ihren Rücktritt erklären mussten, kam er schnell zum Hauptthema. In welche Richtung soll sich die Landwirtschaft in Deutschland, und insbesondere in NRW entwickeln.
Rüße betreibt selbst im Nebenerwerb einen Biohof in Burgsteinfurt und wusste daher sehr genau, worüber er sprach. Davon zeigten sich auch die anwesenden Landwirte positiv überrascht, und man stellte schnell gemeinsam fest, dass die Ziele der Landwirte und die Ideen vom grünen Landtagskandidaten gar nicht so weit auseinander liegen. So sind die Landwirte durchaus bereit, die Tierhaltung so umzustellen, dass es den Tieren besser geht. Zum Teil haben Sie das auch schon umgesetzt, da die Verbraucherinnen und Verbraucher immer mehr nach Herkunft und Haltungsmethoden fragen, so die Aussage vom Ortslandwirt Berthold Tenkmann.
So will sich Norwich Rüße dafür einsetzen, dass z.B. in Kitas und Schulen in Zukunft landwirtschaftliche Produkte verwandt werden, die unter besseren Bedingungen für die Tiere erzeugt werden; die höheren Erlöse für die Landwirte müssten dann ggf. aus Steuergeldern bezuschusst werden. Chancen für die Landwirtschaft sieht Rüße z.B. auch darin, wenn sich mehrere Milchviehbetriebe mit Betreibern von regionalen Lebensmittelgeschäften zusammentun, und sich damit sichere Absatzmärkte erschließen; auch um dem Preisdiktat von Großmolkereien aber auch Discountern zu entkommen. Wenn Landwirte nur 5,00 € für ein Kalb bekommen, muss sich etwas ändern in diesem Land.
Ändern will Rüße auch die Kontrolle von großen Schlachthöfen und Betrieben der Fleischindustrie. Die zuständigen Kreise sieht er hier in einem Konflikt, da die wirtschaftliche Bedeutung für die Region oft enorm ist. Und, das Großbetriebe, wie z.B. Sondermülldeponien (Stichwort: Chempark, Leverkusen), stärker kontrolliert werden ist ihm wichtiger als das pingelige Überprüfen der Breite von Ackerrandstreifen.