Die Mitarbeiterin der Biologischen Station Steinfurt gibt wertvolle Tipps
„Richtig bunte Blumenwiesen über mehrere Jahre erhält man nur, wenn man den Mut hat, die Flächen rechtzeitig im Jahr auch zu mähen." Das war nur eine ·von vielen Erkenntnisse, die die Zuhörerschaft aus dem Vortragsabend von Annika Tiessen mit nach Hause nehmen konnten. Der Vortrag können Sie hierherunterladen.
Eingeladen hatte der Ortsverband Horstmar und Leer von Bündnis 90/Die Grünen die Mitarbeiterin der Biologischen Station des Kreises Steinfurt.
Denn bei den typischen Ackerwildkräutern, wie beispielsweise Mohn und Kornblume, handelt es sich um Lichtkeimer, die nur dann erfolgreich über mehrere Jahre wiederkommen, wenn ihnen nicht von anderen Pflanzen das Licht genommen wird. Und wenn man immer wieder offene, nährstoffarme Flächen schafft (zum Beispiel mit Sand) dann finden auch Wildbienen das passende Biotop, denn die meisten der hier lebenden Wildbienenarten ver111ehren sich im Boden. Wichtig ist, dass diese dann auch Nahrung finden, und dafür bedarf es auch heimischer Bäume und Sträucher wie Eberesche und Weißdorn. Und da w o viele Insekten sind, sind bald auch viele Vögel. Mit etwas Glück kommen dann auch nicht so häufige Vogelarten, wie Distelfinken oder Grauschnäpper.
Weitere wichtige Tipps für einen naturnahen Garten sind das Anlegen von Haufen aus Laub oder abgeschnittenen Ästen, denn diese sind wichtig als Winterquartiere für Igel und Amphibien. Wer z.B. einen alten, abgestorbenen (Apfel-) Baum in seinem Garten stehen lässt, tut damit ganz vielen Kleinstlebewesen etwas Gutes. Eine weitere Möglichkeit, im eigenen Garten der Natur mehr Raum zu geben, besteht darin, eine Ecke im Garten sich selbst zu überlassen und dann zu beobachten, was daraus wird. "Natur" entwickelt sich da von ganz alleine. Ein Teich mit verschieden tiefen Zonen und möglichst ohne Fische stellt eine weitere Variante dar, den Garten ökologisch aufzuwerten Aber auch alle, die keinen eigenen Garten, sondern nur einen Balkon haben, können zum Beispiel Küchenkräuter in Kästen anpflanzen, denn mit jedem noch so kleinen Beitrag kann man der Natur helfen. Nach dem Vortrag entwickelte sich eine rege Diskussion.
Und da auch einige von den Teilnehmenden aus ihrem persönlichen Erfahrungsschatz berichteten, gab es jede Menge weitere Tipps für schöne, naturnahe Gärten, in denen sich auch die Menschen sehr wohl fühlen.